Friedrich Stowasser (* 15. Dezember 1928 in Wien; † 19. Februar 2000 an Bord der Queen Elizabeth 2), besser bekannt als Friedensreich Hundertwasser, war ein österreichischer Künstler und Multitalent.
Auf dieser Seite stellen wir die von uns besuchten, bzw. noch zu besuchenden Hundertwasser Bauwerke mit Bildergalerien vor. Wir hoffen, dass wir im Laufe unseres restlichen Lebens noch einige Bauwerke persönlich sehen können.
Mosaik unterm Regenturm in Plochingen
„Nur Hundertwasser um sich und den Himmel über sich“, so hat er geschwärmt, als er hörte, dass er den Innenhof dieser Anlage gestallten sollte. Das faszinierende Bauwerk "Unterm Regenturm" ist ein attraktiver Anziehungspunkt in dem sonst so verträumten idyllischen Städtchen Plochingen.
Zwischen den Jahren 1990 – 1994 entstand ein Wohn- und Geschäftshauskomplex als Ringbau um einen Innenhof. Die Architekten hatten die Idee, durch eine besondere Gestaltung des Innenhofes das Bauwerk besonders attraktiv zu machen.
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Nach Kontakten der Stadt mit dem Künstler Friedensreich Hundertwasser, erklärte er sich tatsächlich bereit, die Fassaden des Innenhofes zu gestalten. Heraus gekommen ist ein, ganz der Lebensphilosophie Hundertwassers entsprechendes Gebäude, mit fröhlicher Farbigkeit, gerundete Formen, verspielten Balkonen und Fenster. Alle Formen sind organisch. Ein interessantes Spiel der Farben, des Lichtes und der Sinne.
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Der 33 Meter hohe "Regenturm" ragt weithin sichtbar über das Bauwerk hinaus, gekrönt durch vier goldene Kugeln.
Ausspruch von
Friedensreich Hundertwasser
Bei der Stapelung der Wohnungen nach oben geht zuerst der Mensch zugrunde und dann die Natur. Bei der Stapelung in die Breite läuft es umgekehrt.
Das ursprüngliche Empfangsgebäude von 1847 wurde im Zuge eines Expo 2000-Projektes nach den Plänen des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser umgebaut. Am 25. November 2000 wurde der neue Bahnhof feierlich eingeweiht.
Der Bahnhof wird als „Umwelt- und Kulturbahnhof“ unter dem Namen Hundertwasser-Bahnhof Uelzen vermarktet . Seitdem hat er sich zu einer Touristenattraktion entwickelt und zählt jährlich über 450.000 Besucher. Im Juni 2013 haben auch wir den Bahnhof besucht.
Die Hundertwasser-Kindertagesstätte am Kupferhammer 93 in Frankfurt am Main-Heddernheim ist „Frankfurts außergewöhnlichstes Haus für Kinder“. Sie heißt offiziell Kindertagesstätte 130 und wurde am 22. Juni 1995 in Anwesenheit Friedensreich Hundertwassers eröffnet, der den künstlerischen Entwurf für das Gebäude erarbeitet hatte. Die Planung erfolgte durch den Architekten Peter Pelikan und das Hochbauamt Frankfurt. Der Betonkern des Gebäudes wurde weitgehend mit Erde überdeckt, in der Gras, Büsche und Bäume wurzeln. In der Kindertagesstätte können ca. 60 Kindergarten- und 40 Hortkinder betreut werden.
Offizielle Homepage: www.kuchelbauer.de
Der Kuchlbauer-Turm ist ein Turm in der Stadt Abensberg (Landkreis Kelheim, Bayern) auf dem Gelände der Brauerei Kuchlbauer. Außerdem steht noch das Hundertwasser Kunsthaus auf dem Gelände. Beide Objekte können besichtigt werden
Der 34,19 Meter hohe Turm wurde ursprünglich erdacht und geplant von Friedensreich Hundertwasser, der im Jahr 2000 noch während der Planungsphase starb. Errichtet wurde der Bau nach dem Tod Hundertwassers von dem Architekten Peter Pelikan, allerdings mit erheblichen Änderungen gegenüber Hundertwassers ursprünglichem Entwurf. Unter der Regie von Leonhard Salleck, dem Inhaber der Brauerei, wurde der Turm vollendet.
Die Waldspirale ist ein im Bürgerparkviertel Darmstadts gelegener Wohnkomplex mit 105 Wohnungen, einer Tiefgarage, einem Café, einer Bar und einem Kiosk. Im Innenhof befinden sich ein Kinderspielplatz und ein kleiner künstlich angelegter See. Zu den Besonderheiten des U-förmigen Gebäudes gehört die auffällige Fassade, die keinem Gestaltungsraster folgt, mit „aus der Reihe tanzenden“ Fenstern und „Baummietern“, aus den Fenstern wachsenden Bäumen.
Das Hundertwasserhaus in Bad Soden, dessen Grundstein im November 1990 gelegt wurde, bezieht das erste Bad Sodener Kurhaus, das Haus Bockenheimer, aus dem Jahre 1722 mit ein.
17 völlig unterschiedliche Wohnungen von 120 bis 230 Quadratmeter befinden sich in dem Haus, das einen neunstöckigen, 30 Meter hohen Turm besitzt. Die Räume sind großzügig gefasst, gehen oftmals ineinander über und sind mit Parkettböden ausgestattet, die teilweise von Fliesen unterbrochen werden. Zusätzlich stehen noch 650 Quadratmeter Nutzfläche für Gewerberäume zur Verfügung.
Das Essener Ronald McDonald Haus wurde 2005 nach dem letzten Architekturentwurf des Künstlers Friedensreich Hundertwasser eröffnet. Es ist ein Zuhause auf Zeit für Familien mit schwer kranken Kindern, die im Universitätsklinikum Essen behandelt werden.
Offizielle Homepage: https://www.gruene-zitadelle.de/
Die Grüne Zitadelle ist ein von Friedensreich Hundertwasser entworfenes Gebäude in Magdeburg.
Fertiggestellt wurde es im Jahr 2005. Es handelt sich dabei um das letzte Projekt, an dem Hundertwasser vor seinem Tod gearbeitet hat.
Das Haus befindet sich in der Innenstadt in unmittelbarer Nähe des Domplatzes und des Landtages.
Die Kosten beliefen sich auf etwa 27 Millionen Euro.
Die Grüne Zitadelle ist ein von Friedensreich Hundertwasser entworfenes Gebäude in Magdeburg. Fertiggestellt wurde es im Jahr 2005. Es handelt sich dabei um das letzte Projekt, an dem Hundertwasser vor seinem Tod gearbeitet hat.
Mit der Hundertwasserschule in der Lutherstadt Wittenberg hat er ein weiteres Gebäude in Sachsen-Anhalt künstlerisch gestaltet.
Das Haus befindet sich in der Innenstadt in unmittelbarer Nähe des Domplatzes und des Landtages; der Bau war umstritten.
Das Luther-Melanchthon-Gymnasium in der Schillerstraße ist nach Entwürfen des Künstlers Friedensreich Hundertwasser umgestaltet worden, wobei aus der Standardtypplattenbauschule Erfurt II die Hundertwasserschule wurde.
In der verspielten, ungewöhnlichen und zugleich anregenden Bildungsstätte, die gleichzeitig Europaschule ist, setzen sich die Schüler mit ökologischen Zusammenhängen auseinander und entfalten ihre künstlerische Kreativität. Als Besonderheiten der Schule gelten die Sternwarte, der Zwiebelturm, der Toleranz gegenüber anderen Religionen und Menschen symbolisiert, und die Fruchtkapsel, ein der Natur gewidmeter Turm.
Hundertwasser hat den Umbau von seinem Wohnsitz in Neuseeland aus über sein Architekturbüro gesteuert. Zur Einweihung war er nicht anwesend; kurz darauf verstarb er. Sein einziges Projekt des Umbaus einer vorhandenen Architektur hat er selbst nie gesehen.
Das Ronald McDonald Kindervallei (Kindertal) ist ein Ferienort für Kinder mit einer körperlichen Behinderung. Sie können zusammen mit ihren Eltern und Geschwistern, in den Gästezimmern wohnen. Das Kindertal ist auch eine Lernumgebung für Menschen mit einer Behinderung.
Offiziellen Homepage: www.markthalle-altenrhein.ch/
Das Gebäude wurde ursprünglich von Hundertwasser als Markthalle entworfen, in der die Bauern und Händler aus der Region ihre Natur- und Bioprodukte anbieten konnten. Leider setzte sich diese gute Idee nicht durch, jetzt wird die Markthalle vermietet für Anlässe und Events jeglicher Art.
Die Hundertwasser-Markthalle befindet sich am Kreisverkehr zwischen Staad und Altenrhein. Die Markthalle Altenrhein wurde in den Jahren 1998 bis 2002 gebaut nach Idee und Konzeption des Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Geplant wurde sie vom Architekten Peter Pelikan. Ein Blickfang sind die vier vergoldeten Turmkuppeln. Im Erdgeschoss befindet sich die Halle mit bunten kegelförmigen Säulen. Sie wird auch für Events genutzt. Dort gibt es auch eine Ton- und Lichtschau über die Architektur Hundertwassers. Das Dachgeschoss ist begrünt und begehbar.
ZUR BILDERGALERIE MARKTHALLE ALTENRHEIN
"Jede moderne Architektur, bei der das Lineal oder der Zirkel...eine Rolle gespielt hat, ist zu verwerfen." Denn "die gerade Linie ist die einzige unschöpferische Linie. Die einzige Linie, die dem Menschen als Ebenbild Gottes nicht entspricht."
(F.H., Verschimmelungsmanifest, 1958
Wahrscheinlich die einzigen Hundertwasser Zebrastreifen auf der Welt.
Das Hundertwasserhaus in Wien, ist eine von 1983 bis 1985 erbaute Wohnhausanlage und befindet sich an der Ecke Kegelgasse 34–38 und Löwengasse 41-43.
In einem Brief an den Wiener Bürgermeister Leopold Gratz empfahl Bundeskanzler Bruno Kreisky, Hundertwasser die Möglichkeit zu geben, seine Anliegen im Bereich der Architektur beim Bau eines Wohnhauses umzusetzen.
Bürgermeister Gratz lud Hundertwasser daraufhin mit Schreiben vom 15. Dezember 1977 ein, ein Wohnhaus in Wien nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Da Hundertwasser kein Architekt war, bat er die Stadt Wien, ihm einen Architekten beizustellen, der bereit wäre, sein Konzept in adäquate Planzeichnungen umzusetzen.
Die Stadtverwaltung vermittelte Hundertwasser den Architekten Josef Krawina. Es gelang Hundertwasser noch 1979, die Stadt Wien für sein Konzept eines begrünten Terrassenbaus und somit für Ausnahmen von den normalerweise anzuwendenden Bauvorschriften zu gewinnen.
Später kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Hundertwasser und Krawina, die bei der Gestaltung der Fassade eskalierten. Der Streit führte zum Ausscheiden Krawinas aus der Zusammenarbeit im Okt. 1981. Nachfolger wurde der Architekt Peter Pelikan, der zum langjährigen Partner für zahlreiche weitere Bauvorhaben von Hundertwasser führte.
Im Bild links unten steht noch eine englische Telefonzelle, die Hundertwasser direkt aus England importierte.
Die Müllverbrennungsanlage Spittelau ist eine von drei thermischen Abfallbehandlungsanlagen der Wien Energie. Ihre Besonderheit liegt in der von Friedensreich Hundertwasser künstlerisch gestalteten Fassade. Mit einer installierten Gesamtleistung von 460 MW stellt die Anlage den zweitgrößten Erzeuger im Fernwärmeverbundnetz der Stadt Wien dar.
Die Hauptattraktion der Gemeinde Bärnbach ist die im Zentrum liegende Pfarrkirche St.- Barbara, die 1948 erbaut und 1988 vom Architekten Friedensreich Hundertwasser vor allem außen umgestaltet wurde und dadurch jetzt als Hundertwasserkirche bekannt ist. Der Innenbereich ist im Gegensatz schlicht und von einigen einheimischen Künstlern gestaltet worden
Das Rogner Thermalbad in Bad Blumau ist ein Hotel- und Thermalanlagedie von Friedensreich Hundertwasser gestaltet wurde. Die Planung erfolgte durch Architekt Peter Pelikan. Die Besonderheit der Anlage sind die bewaldeten Dächer, organische Formen, bunteFassaden
und goldene Kuppeln sowie die rund 330 bunten Säulen und mehr als 2400 Fenster, von denen keines dem anderen gleicht.
Der Österreich-Brunnen, eine der letzten architektonischen Arbeiten des Künstlers Friedensreich Hundertwasser, befindet sich im Gelände des Grand Hotels in Zell am See.
Im Frühjahr 2003 konnte der Brunnen fertig gestellt werden. Friedensreich Hundertwasser, der im Jahr 2000 verstorben war, erlebte die Fertigstellung des „Österreich-Brunnen“ nicht mehr.
Friedensreich Hundertwasser entwickelte eine ökologische Landschaftsinstallation, in der Wasser durch Vegetation zirkuliert. Wasser aus dem Zeller See fließt in den Brunnenteich, anschließend zum höchsten Teil des Brunnens, von wo es in Kaskaden zurück in den Teich fließt. Hundertwasser widmete den Brunnen den neun österreichischen Bundesländern, die von den Säulen des Brunnens – jeweils eine für ein Bundesland – repräsentiert werden. Die Höhe der Säulen entspricht dem Bevölkerungsstand der einzelnen Bundesländer und die Farben sollten proportional dem Anteil der Farben in jedem Wappen entsprechen
Der Hundertwasserbrunnen am Hauptplatz von Zwettl wurde 1994 von dem österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser entworfen. Seine Hauptelemente sind zwei Brunnensäulen mit Auffangschalen und ein Pavillon.
Offizielle Homepage vom Dorfmuseum: http://www.dorfmuseum-roiten.at/
Geplant wurde in Roiten, dass das alte Kühlhaus in einen Bauernmarkt umgewandelt werden sollte. Friedensreich Hundertwasser unterstützte die Idee, da er in der Nähe von Roiten die Hahnsäge besaß. Da es aber in der Gegend keine Bauern mehr gab, wurde die Idee geboren das Gebäude in ein Dorfmuseum umzuwandeln.
Nach Fertigstellung präsentiert sich das Museum so.
Im Erdgeschoss ist ein Ausstellungsraum, in dem jedes Jahr einige Künstler ihre Werke präsentieren. Über eine Treppe erreicht man das geräumige Dachgeschoss mit dem Bereich der Dauerausstellung, die folgende Bereiche umfasst: Handwerk (Binder, Müller, Sattler, Schlosser, Schmied, Schuster, Tischler, Zimmermann), Landwirtschaft und Hausrat. Auch andere Exponate wie Schulsachen, Feuerwehrhelm und, eine Dokumentation über Schalensteine sind integriert.
Offizielle Homepage: http://www.quixotewinery.com/
Quixote Winery ist ein Boutique-Weingut im Napa Valley, Kalifornien. Hier wird Bio-Rotwein im Premium-Segment produziert .
Das Weingut, einschließlich des Geländes, ist das einzige Projekt in den Vereinigten Staaten, das von dem Wiener Architekten Friedensreich Hundertwasser gebaut wurde.
Frederick Hundertwasser hätte nie träumen können, welche Auswirkungen er auf eine kleine ländliche Gemeinde haben würde, als er Neuseeland vor 25 Jahren zu seiner zweiten Heimat machte. Von einer verschlafenen Mulde direkt an der Touristenstraße durch die Bay of Islands hat sich die Gemeinde Kawakawa zu einem Mekka für Hundertwasser-Anhänger weltweit entwickelt, das man gesehen haben muss.
Es geschah alles als Ergebnis einer öffentlichen Toilette - wahrscheinlich das unwahrscheinlichste Gebäude, das jemals die Aufmerksamkeit internationaler Besucher auf sich gezogen hat. Das Projekt hat bereits französische und japanische Fernsehdokumentationsteams nach Kawakawa gezogen, und internationale Besucher zählen bereits zu Tausenden. Busfahrten halten draußen für Fotosessions an, Reisende, die mit Hundertwassers Arbeit in Europa vertraut sind, machen besondere Besuche in der ländlichen Gemeinde Bay of Islands, und einheimische Besucher machen sowohl aus praktischen als auch aus philosophischen Gründen einen Zwischenstopp.
Peter Pelikan (* 29. Oktober 1941 in St. Pölten, Niederösterreich) ist ein österreichischer Architekt, der vor allem durch seine Zusammenarbeit mit an baulicher Gestaltung interessierten Künstlern hervorgetreten ist.
Zu den mit Hundertwasser realisierten Projekten zählen unter anderem das Kunsthaus Wien (1989–91), das Thermendorf Rogner Bad Blumau (1990–97), die Umgestaltung des Autobahnrasthauses Bad Fischau
(1989–90) und in Deutschland das Hundertwasserhaus in Bad Soden am Taunus (ab 1990), die Kindertagesstätte Heddernheim-Nord (bei Frankfurt am Main) sowie die Grüne Zitadelle von Magdeburg
(Letztere gemeinsam mit Heinz M. Springmann) und den "Kuchlbauer-Turm" in Abensberg.
Pelikan plante auch die Markthalle in Altenrhein SG in der Schweiz. Pelikans auf ideeller Übereinstimmung beruhende loyale und einfühlsame Zusammenarbeit mit Hundertwasser trug ihm dabei den spöttisch gemeinten Spitznamen Fünfzigwasser ein.
Hundertwasser war das einzige Kind des arbeitslosen Ingenieurs Ernst Stowasser und seiner Ehefrau Elsa Stowasser. Der Vater starb nur dreizehn Tage nach dem ersten Geburtstag seines Sohnes an einer Blinddarmentzündung, worauf ihn seine Mutter alleine großzog. Mit sieben Jahren kam er auf die Montessori-Schule in Wien. Die dortigen Kunsterzieher attestierten ihm einen „außergewöhnlichen Formen- und Farbensinn“. Obwohl seine Mutter Jüdin war, wurde Hundertwasser 1929 katholisch getauft. Nach dem „Anschluss Österreichs“ kam er 1938 zur Hitler-Jugend. Da Privatschüler nach außen hin eher auffielen, ließ Else Stowasser ihren Sohn auf eine staatliche Wiener Schule wechseln.
Nach seiner Matura am Gymnasium Horn im Jahr 1948 besuchte er im Wintersemester 1948/49 für drei Monate die Wiener Akademie der bildenden Künste. Dort begann er seine Werke mit dem Künstlernamen Hundertwasser (Sto = Hundert in vielen slawischen Sprachen) zu signieren. Kurz nachdem er sein Studium abgebrochen hatte, reiste Hundertwasser im April 1949 zum ersten Mal nach Italien. Er lernte u. a. den französischen Künstler René Brô kennen. Gemeinsam reisten sie 1950 bis nach Paris. Es folgten weitere Reisen nach Marokko (erste Jahreshälfte von 1951), nach Tunesien, Sizilien und auf die Bürgeralm bei Aflenz in der Steiermark.
Er war Einzelgänger und reiste Zeit seines Lebens viel und gerne. Auf den Reisen lernte er Englisch, Französisch und Italienisch. Außerdem sprach er ein wenig Japanisch, Russisch, Tschechisch und
Arabisch. Stets hatte er einen Miniaturmalkasten bei sich, um überall und sofort malen zu können. Seine ersten Ausstellungen hatte Hundertwasser 1952 und 1953 in seiner Heimatstadt Wien, 1955
dann in Mailand sowie 1954 und 1956 in Paris.
Im Jahr 1957 erwarb Hundertwasser einen Bauernhof am Rand der Normandie. 1958 heiratete er in Gibraltar Herta Leitner. Die Ehe wurde zwei Jahre später wieder geschieden. Hundertwasser reiste 1960
nach Japan, wo er 1961 bei der 6. Internationalen Kunstausstellung in Tokio den „Mainichi-Preis“ erhielt. 1962 heiratete er ein zweites Mal. Auch die Ehe mit der Japanerin Yuko Ikewada wurde 1966
geschieden. Während der Zeit in Japan entstand auch der Name Friedensreich. Er übersetzte seinen Vornamen in die japanischen Schriftzeichen für die Begriffe Friede und reich und nannte sich von
nun an Friedensreich.
Nach dem Bauernhaus in der Normandie kaufte Hundertwasser 1964 die nicht mehr in Betrieb befindliche „Hahnsäge“ im dünn besiedelten niederösterreichischen Waldviertel. Dort, fernab von Hektik und
inmitten der Natur, richtete er sich eine neue Behausung ein. Im Jahr 1964 wurden Arbeiten von ihm auf der documenta III in Kassel in der Abteilung Malerei gezeigt.
Von 1970 bis 1972 arbeitete Hundertwasser mit dem Regisseur Peter Schamoni an dem Film „Hundertwassers Regentag“. Dieser war nach dem Dokumentarfilm „Hundertwasser – Leben in Spiralen“ von Ferry Radax (1966) der zweite Film über das Leben des Künstlers. Er handelt von dem alten Salzfrachter, mit dem Hundertwasser 1968 von Sizilien nach Venedig segelte und der nach vollständigem Umbau zu Hundertwassers Schiff Regentag wurde.
Hundertwasser entwarf ein Plakat der Künstlerserie der XX. Olympischen Sommerspiele 1972 in München. 1975 begann er, Postwertzeichen zu entwerfen. 1982 gestaltete er die Fassade der Rosenthal-Fabrik in Selb um. Ein Jahr später folgte die Grundsteinlegung des Hundertwasser-Hauses in Wien, das am 17. Februar 1985 an die Mieter übergeben wurde. In den Jahren darauf arbeitete Hundertwasser an zahlreichen Architekturprojekten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, aber auch in Kalifornien, Japan und Neuseeland.
1993 ließ er sich für die Idee gewinnen, für das lateinisch-deutsche Schulwörterbuch Der kleine Stowasser von Joseph Maria Stowasser, einem Vorfahren Hundertwassers, anlässlich einer geplanten Neuauflage ein künstlerisch interessantes Design zu entwerfen, „der Jugend zum Geschenk“ (Formulierung des Verlags). Diese Jubiläumsausgabe des im gesamten deutschen Sprachraum weit verbreiteten Wörterbuchs erschien 1994 in genau hundert (vgl. „Sto“ – „Hundert“) verschiedenen farblichen Variationen und wird bis heute so angeboten.
1995 erschien die „Hundertwasser-Bibel“. Die 1688 Seiten starke Bibel ist mit dreißig, extra für diese Edition geschaffenen Collagen und fünfzig Kunstwerken bebildert. Die Einbände sind handgefertigt und jeweils Unikate.
Am 19. Februar 2000 starb Friedensreich Hundertwasser auf der Rückreise von Neuseeland nach Europa an Bord der Queen Elizabeth 2 an Herzversagen.
Seinem letzten Wunsch entsprechend, wurde er am 3. März 2000 auf seinem Grundstück in Neuseeland beerdigt. Unter einem Tulpenbaum, ohne Sarg und nackt, eingehüllt in eine von ihm entworfene
Koruflagge.
Der Wahlneuseeländer Friedensreich Hundertwasser entwarf 1983 die Koruflagge als Alternative zur aktuellen Flagge Neuseelands, da diese für manche Neuseeländer nur eine Erinnerung an die
britische Kolonialherrschaft darstellt.
Der Mensch hat drei Häute: Er wird in der ersten geboren, die zweite ist sein Kleid, und die dritte ist die Fassade seines Hauses. F. Hundertwasser
Hundertwasser gestaltete 37 Bauwerke:
o alle rot markierten sind auf dieser Seite zu sehen.
* Österreich
o Hundertwasserhaus in Wien, 1983-1986
o Mierka Getreidesilo Krems, 1982-1983
o Rupertinum Salzburg (Zungenbart), 1980-1987
o St.-Barbara-Kirche Bärnbach, 1987-1988
o Dorfmuseum Roiten, 1987-1988
o Textilfabrik Rueff in Muntlix, 1988
o Müllverbrennungsanlage Spittelau, 1988-1997
o Autobahnraststätte Bad Fischau, 1989-1990
o KunstHausWien, 1989-1991
o Village beim Hundertwasser-KrawinaHaus Wien, 1990-1991
o Brunnenanlage Zwettl, 1992-1994
o Pavillon bei der DDSG Blue Danube Ponton Wien, 1992-1994
o Spiralfluss Trinkbrunnen I Linz, 1993-1994
o Krankenstation (Onkologie) Graz, 1993-1994
o Thermendorf Blumau, 1993-1997
o Fabrikgebäude und Hausnummern in Zwischenwasser (Vlbg)
o Österreichbrunnen in Zell am See 2003
* Deutschland
o Rosenthal-Fabrik Selb, 1980-1982
o Kindertagesstätte Frankfurt-Heddernheim, 1988-1995
o Öko-Haus Hamm, Maximilianpark 1981/1982
o In den Wiesen Bad Soden am Taunus, 1990-1993
o Unterm Regenturm, Plochingen am Neckar, 1991-1994
o Martin-Luther-Gymnasium in Lutherstadt Wittenberg, 1997-1999
o Waldspirale Darmstadt, 1998-2000
o Hundertwasser-Stadtcafe in Hamburg-Ottensen, 1998-2000
o Hundertwasserbahnhof Uelzen, 1999-2001
o Kindergarten Düsseler Tor in Wülfrath, 2001
o Grüne Zitadelle von Magdeburg, 2004-2005
o Ronald McDonald Hundertwasser-Haus der McDonald's Kinderhilfe in Essen/Grugapark
o Hundertwasserturm in Abensberg (nach einigen Diskussionen mit Denkmalschützern in etwas verkleinerter Ausführung); die Grundsteinlegung erfolgte am 23. April
2007
* Japan
o Countdown 21st Century Monument for TBS Tokyo, 1992
o Kid's Plaza Ōsaka, 1996-1997
o Maishima Incineration Plant Ōsaka, 1997-2000
o Maishima Sludge Center Ōsaka, 2000
* USA
o Quixote Winery Napa Valley, 1992-1999
* Israel
o SpiralflussTrinkbrunnen II Tel Aviv, 1994-1996
* Schweiz
o Markthalle Altenrhein, 1998-2001
* Neuseeland
o Öffentliche Toilette Kawakawa, 1999
Quellen: Textpassagen zum Teil aus Wikipedia. Bin Wikipedia Förderer
Bildnachweise:
Hundertwasser Osaka von ignis (taken by ignis) (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5-2.0-1.0)], via Wikimedia Commons
Hundertwasser Furoshiki Tuch. Wikimedia Commons Author Wolfgang H. Wögerer, Wien, Austria